In der jüngsten Kontroverse um den bayerischen Politiker Aiwanger wird deutlich, wie schnell die Vergangenheit einer Karriere schaden kann. Doch dieser Fall ist nur ein Beispiel von vielen, in denen Managerinnen, Politiker und Führungskräfte von ihren eigenen Fehltritten eingeholt werden. Wie können Personen des öffentlichen Lebens ihre Reputation schützen? BGA Advisor und PR-Experte Klaus-Peter Schmidt-Deguelle gibt in der WirtschaftsWoche Einblicke in die Kunst der Rufbewahrung.
Ein verhängnisvoller Bumerang der Vergangenheit
Die Begrifflichkeit “Jugendsünde” kann nicht immer die Schwere eines Fehlverhaltens angemessen beschreiben. Im Fall Aiwanger handelt es sich um mehr als nur einen harmlosen Fehltritt aus jungen Jahren. Schmidt-Deguelle stellt treffend fest, dass dieses Label die Bedeutung des Vorfalls unterschätzt. Aiwangers Unfähigkeit, die Verantwortung für seine Handlungen zu übernehmen und stattdessen seine eigene Familie in den Konflikt hineinzuziehen, verschärft die Situation nur noch. Dieses Verhalten füttert Verdachtsmomente und Zweifel, was langfristig noch größeren Schaden anrichten kann.
Die richtige Herangehensweise bei Skandalen
Schmidt-Deguelle rät zu einer fundamentalen Maxime: Stehen Sie zu Ihren Fehlern. Ein klares Eingeständnis und eine aufrichtige Entschuldigung sind der erste Schritt, um Vertrauen zurückzugewinnen. Ignorieren oder Verschleiern verschlimmern die Lage nur. Das Beispiel Aiwanger verdeutlicht, wie das Vermeiden von klaren Antworten schnell Misstrauen hervorruft. In der heutigen transparenten Ära können solche Versäumnisse dazu führen, dass ein kleiner Fehler zu einem monumentalen Problem heranwächst.
Reputationsschutz als Leitprinzip
Entschuldigungen sind wichtig, aber sie allein reichen oft nicht aus. Um die eigene Reputation zu schützen, sollte eine langfristige Strategie verfolgt werden:
1. Offene Kommunikation: Die Öffentlichkeit schätzt Ehrlichkeit. Wer seine Fehler zugibt und sich offen zur eigenen Vergangenheit bekennt, signalisiert Aufrichtigkeit.
2. Verantwortung übernehmen: Statt Schuld auf andere abzuwälzen, sollte man Verantwortung für das eigene Handeln übernehmen. Das zeugt von Charakterstärke.
3. Lernbereitschaft zeigen: Menschen machen Fehler, doch was zählt, ist die Fähigkeit, daraus zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Zeigen Sie, wie Sie sich verbessert haben.
4. Proaktives Handeln: Anstatt abzuwarten, bis Fragen gestellt werden, ist es oft vorteilhaft, proaktiv auf die Angelegenheit zuzugehen und sie zu klären.
5. Nachhaltige Entschuldigung: Betroffenen und der Öffentlichkeit gegenüber sollte eine aufrichtige Entschuldigung ausgesprochen werden – und zwar in angemessener Form und Umfang.
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